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Lebe jeden Tag, als wäre es dein Erster

Lebe jeden Tag, als wäre es dein Letzter. Diese Anregung ist den meisten von uns geläufig. Im Buddhismus gibt es aber auch eine andere Herangehensweise für ein besseres Leben: Lebe jeden Tag, als wäre es dein Erster.
Klingt spannend? Ist es auch.

Jeden Abend, wenn du ins Bett gehst und einschläfst, gleitest du Stück für Stück in eine andere Welt. Du lässt für ein paar Stunden deine Identität, dein EGO, deine Vorstellung von dem, wer du bist, wer du sein solltest, deine Wünsche, deine Ängste, deine Verpflichtungen, deine Anhaftungen, ja sogar die Schwerkraft hinter dir. Du lässt los und gibst die Kontrolle ab. Man könnte sagen, ein Teil von dir stirbt jeden Tag, wenn du schläfst.

Jeden Morgen, wenn du aufwachst, kehrst du zurück in dein Wachbewusstsein. Ein neuer Tag wird geboren, und im übertragenen Sinne wirst auch du wieder neu geboren. Dir wird ein neuer Tag geschenkt mit der Möglichkeit es besser zu machen.

Dennoch schlüpfen wir jeden Morgen wieder in unsere alte Identität. Wir schlüpfen in unseren gewohnten Anzug. Gedanken, Sorgen, Ängste, Muster und Verhaltensweisen kehren wieder zurück. Alles ist gewöhnlich und vertraut. Dasselbe Bett mit demselben Partner. Du spielst die gewohnten Routinen ab. Nichts ist neu und spannend, alles derselbe zähe Brei wie an dem Tag zuvor und dem Tag davor,…Der Gang aufs Klo, dann schnell einen Kaffee, der Griff zum Smartphone oder zur Zeitung.

Das Ergebnis: Abstumpfung, Langeweile, Antriebslosigkeit, Sinnlosigkeit. Das führt zu Ärger, Zweifel und Resignation und daraus resultieren dann meist Sucht, Realitätsflucht, zwanghafte Ablenkung bis zur Selbstverleugnung und Selbstaufgabe.

Das innere Feuer ist erloschen. Körper, Seele und Geist leiden und verkümmern zusehends. Physische und psychische Krankheiten manifestieren sich und unser geistiger und körperlicher Bewegungsradius wird immer kleiner und enger.

Ganz schön deprimierend, findest du nicht auch? Aber leider für die meisten die traurige Realität.

Aber hier die gute Nachricht: Egal, auf welcher Stufe dieser Abwärtsspirale du dich gerade befindest, es gibt immer mindestens eine Möglichkeit, die Dinge zu ändern, zu verbessern.

Grundvoraussetzungen sind die innere Einstellung und Achtsamkeit.

Im Folgenden gebe ich mal ein paar Anregungen, wie man einen neuen ersten Tag gestalten könnte.

  • Sich im Spiegel tief und lange in die Augen schauen, die Fältchen und Grübchen beim Lächeln, die Sommersprossen oder den kleinen Leberfleck bewundern
  • Dem Partner tief und voller Neugier in die Augen schauen. Was macht diesen Menschen so wertvoll für mich? Wie kann ich zeigen oder ausdrücken, was ich für ihn empfinde? Was interessiert ihn und wie geht es ihm?
  • Sich den 4 Elementen öffnen:
    • Den Wind auf der Haut, in den Haaren spüren, Drachensteigen lassen, Drachenfliegen, Fallschirmspringen, Segeln, Achterbahnfahren, Vögel und Schmetterlinge beobachten, Wolken betrachten, Tagträumen, kreative Ideen vom Wind herbeitragen lassen
    • Das Feuer der Sonne auf der Haut spüren oder auch nur das weiche Streicheln der Sonnenstrahlen auf dem Gesicht, ein Lagerfeuer machen und auf die Flammen und das Knistern hören, ein Fackelwanderung, eine Rakete anzünden, bei Kerzenschein essen, Erotik und Sinnlichkeit, das innere Feuer für Begeisterung nutzen, „für etwas brennen“
    • Den Fluss und die Schwerelosigkeit des Wassers erfahren. Buchstäblich ins kalte Wasser springen, als „toter Mann“ treiben lassen, die Spaßrutsche benutzen, Arschbombe vom 3-Meter-Brett, direkt aus der Quelle trinken oder Schnee auf der Zunge zergehen lassen, tauchen und schnorcheln, die Tiefe der Gefühle bewusst zulassen
    • Die (Schwer-)Kraft der Erde und die Verwurzelung erfahren. Ein Beet anlegen, einen Baum pflanzen, einen Baum umarmen, Früchte, Blätter und Struktur eines Baumes studieren, Pilze sammeln, barfuß über die Wiese laufen, einen Regenwurm oder Käfer genau studieren, eine Höhlenwanderung machen, auf den Friedhof zum Grab gehen, sich mit den (Groß-)Eltern über deren und die eigene Vergangenheit unterhalten

  • Beim Essen experimentieren: Wie schmeckt das? Neue Gewürze, neue Länderküche, neue Zubereitungsarten probieren, zu einem Tasting gehen, mit dem Partner oder Bekannten eine Blindverkostung machen, Kräuter und Zutaten selbst in der Natur sammeln
    weiterführen: Grundprinzipien einer gesunden Ernährung

  • In Bewegung kommen: Den Körper vor neue und unbekannte Reize und Herausforderungen stellen. Gleichgewicht, Ausdauer, Kraft, Reaktion und Beweglichkeit auf möglichst neue und kreative Art schulen.
    weiterführend: Die beste Art zu trainieren um dauerhaft gesund stark und fit zu sein
    Das beste Krafttraining für Anfänger
    Wenn wir uns nicht bewegen bewegt sich nichts

  • Spaß am Leben haben: Tanzen und Singen, mit Freunden spielen, ins Theater, ins Kino, zum Konzert, in die Disko gehen, das nächste Urlaubsziel recherchieren

  • Zur Ruhe kommen und bei sich selbst ankommen: Räuchern, Meditieren, Yoga, bewusste Atmung, Tagebuch führen, beten, für was bin ich dankbar?
    weiterführend: Das Geheimnis der Dankbarkeit
    Lesemeditation
    Findedein Gleichgewicht
    Über die Kürze des Lebens

Einen Tag, wie seinen ersten zu leben, bedeutet raus in die Welt, mit Neugier und Begeisterung, mit geschärften Sinnen. Allen Menschen mit offenem Herzen und vorurteilslos begegnen.
Die Sorgen und Ängste bewusst hinter sich zu lassen, auf Vorgaben und Konventionen auch einfach mal pfeifen. Sich selbst und das eigene Glück bewusst als wertvoll empfinden und in den Mittelpunkt stellen.

Weitere Anregungen und Vertiefungen findest du in folgenden Blogbeiträgen:

Habt ihr zusätzliche Anregungen, wie ihr euren „ersten Tag“ gestalten würdet?

Habt ihr es ausprobiert? Wie waren eure Erfahrungen?

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