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5 Gründe warum du deine Fitnessziele nicht erreichst

RainerSturm / pixelio.de

Es ist kurz vor Weihnachten. Ein für mich ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Wie jedes Jahr um diese Zeit lasse ich das Jahr noch einmal in Gedanken Revue passieren und schaue mir in sämtlichen Bereichen an, was gut, was weniger gut und was schlecht war.

  • War ich ein guter Ehemann und Familienvater?
  • Bin ich mit meiner Arbeit zufrieden und habe ein gutes Verhältnis zu meinen Kollegen?
  • Habe ich mich ausreichend um meine Freunde und Verwandten gekümmert?
  • Habe ich mich um mich gekümmert? Um meinen Körper, meinen Verstand und meine Seele? Bin ich gesund, stark, zufrieden und mit mir im Reinen?

Natürlich werfe ich dabei auch einen genauen Blick auf meine sportliche Entwicklung. Habe ich, die mir selbst gesteckten Ziele erreicht?

  • Bin ich stärker, schneller, beweglicher geworden?
  • Wie oft haben mich Krankheiten oder Verletzungen ausgebremst?
  • Habe ich an Wettkämpfen teilgenommen und wie waren die Ergebnisse dabei?
  • Habe ich genug auf meine Regeneration geachtet? Wie habe ich mich ernährt? Habe ich ausreichend geschlafen, Mobilitätsübungen gemacht, meditiert, usw?

Hierbei hilft mir, dass ich seit Jahren ein Trainingstagebuch führe. In diesem dokumentiere ich sämtliche sportliche Tätigkeiten. Von Tischtennistraining, über Laufen, Schwimmen, Krafttraining, Fußballspielen, Klettern oder Skifahren.  Dabei mache ich auch Vermerke über meine Gemütsverfassung, ob mir das Training schwer oder leicht fiel, ob ich gestresst oder entspannt war, mich erholt oder müde fühlte.

Niemand ist perfekt, ich natürlich auch nicht. Mit zunehmender Lebens- und Trainingserfahrung kann ich jedoch mittlerweile sehr gut herausfiltern, woran es lag, dass ich manche meiner Ziele nicht erreicht habe.

Jedes Ende ist auch ein Neuanfang

Sei es nun an Silvester, oder an irgendeinem anderen Zeitpunkt im Jahr, wir alle setzen uns immer wieder mal neue Ziele. Und das ist gut so. Ziele motivieren uns, sie treiben uns an. Um unsere Ziele aber auch wirklich zu erreichen, müssen wir ein paar Dinge beachten. Sonst kann der Schuss schnell nach hinten gehen oder wir schießen über das Ziel hinaus.

 

1.     Du hast utopische Ziele

Nun, es ist absolut in Ordnung große Ziele zu haben. Diese Ziele müssen aber auch mit den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen erreichbar sein. Wer von einer 4-Stunden-Marathon-Zeit auf unter der 3 Stunden kommen will, wird vieles was er bisher gemacht hat anders machen müssen. Vor allem wird man viel mehr Zeit investieren und sich anders ernähren müssen.  Hat man diese Zeit wirklich, oder würde das Familienleben oder andere wichtige Sachen zu sehr darunter leiden?

Bin ich bereit für einen Körperfettgehalt von unter 10% strikt auf meine Ernährung zu achten? Was, wenn ich mir in dieser Zeit auch als Ziel setze meine Leistungen im Bankdrücken und im Kreuzheben signifikant zu erhöhen? Das würde sich doch mit dem anderen Ziel beißen.

Anstatt alles auf einmal und sofort zu wollen, müssen wir erst einmal erreichbare Ziele setzen, die sich nicht gegenseitig zuwider laufen und auch mit unserer Zeit und unseren Werten zusammen passen.

 

2.     Du vergleichst dich zu viel mit Anderen

Auf YouTube, auf Instagram, auf Facebook oder in Zeitschriftenläden, überall sehen wir superfitte, superstarke, superschlanke Menschen, die die verrücktesten Sachen können und diese auch noch mühelos aussehen lassen. Es dauert nur ein paar Sekunden solch ein Video anzusehen, aber es brauchte Jahre harter Arbeit, um diese Leistungen in dieser Perfektion vollziehen zu können.

Trotzdem glauben viele von uns, dass diese Sachen mit etwas Fleiß und Schweiß in kurzer Zeit erreichbar sind. Wir sehen ja auf YouTube und in den sozialen Medien immer mehr Menschen, die das können, also kann es ja wohl nicht so schwierig sein. Wir übersehen aber, dass auf der ganzen Welt zig Millionen Menschen trainieren und versuchen solche Leistungen zu erreichen. Von diesen Menschenmassen schafft es aber nur ein winzig kleiner Bruchteil zur Meisterschaft und Perfektion. Von diesen posten viele ihre Shows auf den bekannten Kanälen, so dass uns suggeriert wird, diese Leistung wäre normal und nichts Besonderes.

Ich selbst schaue unwahrscheinlich gerne solche Videos an. Sie sind eine große Inspiration. Das Problem aber ist, dass wir uns schlecht fühlen, weil andere in der Lage sind etwas zu leisten, was wir nicht können, und das obwohl wir uns so anstrengen.

Vergleiche dich daher nicht mit Anderen, sondern nur mit dir selbst. Schau in dein Trainingstagebuch, wo du vor 1 Jahr oder ein paar Monaten warst und ob du Fortschritte gemacht hast. Solange du dich selbst kontinuierlich verbesserst bist du auf dem richtigen Weg.

 

3.     Du bist kein Profi und auch keine Maschine

Ich glaube wir alle kennen das: Wir sind gesund, entspannt und voll motiviert. Wir setzen uns als Ziel einen persönlichen Rekord in einem bestimmten Zeitraum zu brechen, und wir haben auch schon das extra dafür ausgetüftelte Programm zur Hand. Ich selbst habe schon unzählige Programme für mich entworfen, mit denen ich zum Beispiel im Bankdrücken binnen drei Monaten von 100 kg auf 120 kg oder von 15 Klimmzügen zu 25 Klimmzügen kommen wollte, oder meine Kilometerzeit im Laufen von 4 Minuten auf 3:30 Minuten senken wollte. Jede Trainingseinheit der kommenden Wochen war bereits exakt im Kalender eingetragen, jede einzelne Wiederholung, jeder Kilometer waren auf das Gramm und die Sekunde vorgegeben.

Das Problem war: Ich konnte das Ding kein einziges Mal genauso durchziehen, wie ich es geplant hatte. Ich hatte bei der Planung schlicht und einfach vergessen, dass  mein Leben und mein Körper  nicht im Traum daran dachten sich an meinen Trainingsplan zu halten. Unvorhergesehene Dienstreisen, Überstunden, Streit, Schlafmangel, Krankheit oder Verletzungen, und so weiter machten mir immer wieder mal einen Strich durch die Rechnung. Obwohl der Hals bereits kratzte oder die Schulter bereits zwickte trainierte ich weiter und bekam letztendlich die Quittung für mein Verhalten. Frustriert und deprimiert gab ich mein Ziel leider dann oft vollends auf.  

Ich bin leider kein Profi, der sein Hobby zum Beruf machen konnte und alles danach ausrichten kann. Ich habe ein Leben neben dem Sport, und nur wenn dieses Leben auch den Stellenwert bekommt, den es verdient, läuft es auch mit dem Sport gut.

Wie bereits erwähnt, ist es gut sich sportliche Ziele zu setzen. Da unser Leben und unser Einkommen aber nicht vom Sport abhängen, ist es wichtig dem Sport den Stellenwert einzuräumen den er verdient. Die Liebe und Beziehungen zu den Menschen die uns brauchen und die wir brauchen, die Liebe zu unserem Körper und unserer Gesundheit ist wichtiger als persönliche Rekorde und Bestzeiten.

 

4.     Du trainierst nicht regelmäßig

Von Anfang  Januar bis Mitte Februar meide ich das Fitnessstudio soweit es geht. Da trainiere ich lieber daheim im Keller oder draußen auf dem Spielplatz oder im Wald. Warum? – Wegen der guten Vorsätze fürs neue Jahr. Nicht meinen Vorsätzen, sondern den von Tausenden von Menschen, die sich betrunken in der Silvesternacht vornehmen nächstes Jahr was für ihre Fitness und Figur zu tun. Voller Elan erscheinen sie jeden Tag, malträtieren den Crosstrainer und das Laufband, bilden Warteschlangen beim Bankdrücken und an der Beinpresse, machen Selfies, die sie gleich auf Facebook und Instagram posten.

So ungefähr ab Mitte Februar ist der ganze Spuk dann wieder vorbei. Es erwartet mich ein freudestrahlender Studiobesitzer, der hundert neue Kunden in der Datenbank hat, die vor nächstem Neujahr nicht wieder erscheinen werden und ich kann mich in aller Ruhe und Konzentration meinem Training widmen ohne vom Grunzen und Stöhnen von Möchtegern-Arnies und der Strahlung der ganzen Handys gestört zu werden.

Fitness, Bewegung und Training sind ein Lebensstil. Sie sind eine Aufgabe, die regelmäßig zu erfüllen ist, wie Zähneputzen. Wenn du deine Zähne ein paar Wochen lang jeden Tag fünfmal putzt und sie dafür ein paar Monate gar nicht, wirst du auf Dauer nicht für die Colgate-Werbung in Frage kommen. Sport ist eine lebenslange Reise, die erst aufhört, wenn das Leben vorbei ist.

 

5.     Du erwartest zu viel und bist zu optimistisch

Dieser letzte Punkt knüpft eigentlich an alle vorangegangenen Punkte an und ist wohl auch einer der Hauptgründe warum so Viele nach kurzer Zeit die Flinte wieder ins Korn werfen.

Wenn wir anfangen zu trainieren, ist es erstaunlich wie schnell wir Erfolge verzeichnen können. Die ersten Kilos auf der Waage purzeln meistens schnell, ebenso schnell steigen oft die Gewichte auf der Hantel oder die Dauer, die wir durchlaufen können.

Viel zu leicht können wir in den Glauben verfallen, dass das ewig so weiter geht. Die Wahrheit ist aber, dass Training und Erfolg auf Dauer nie linear verlaufen werden. Es werden immer wieder Plateaus und Stagnation auf einen zukommen, wo man einfach bei der Stange bleiben muss und eventuell seine Art zu trainieren überdenken muss.

Der Erfolg ist denen gewiss, die auf Dauer dabei bleiben, die bereit sind Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.

Wenn du deine Fitnessziele erreichen willst, solltest du dich nicht so sehr Verstand und Ausdauer, sei kritisch und höre auf deinen Körper.

Wenn du das schaffst werden deine Ziele sich unterwegs von selbst verwirklichen!

 

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