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Die drei besten geheimen Superfoods

Harry, hast du eigentlich schon mal das XY-Pulver ausprobiert?“

„Harry, ich nehme zu den Z-Kapseln, jetzt auch noch das Q-Pulver. Meinst du ich soll auch noch die W-Tabletten dazu nehmen?“

„Ja, kaufe alles von A-Z. Mach dir daraus einen großen Smoothie und trinke es über den Tag verteilt und du wirst eine Ausgeburt an Kraft, Schönheit, Intelligenz, Energie und Selbstbewusstsein sein.“

„Wirklich Harry? Das ist doch aber ganz schön teuer“

„Ich weiß. Das Geld kannst du ja einsparen, indem du deine restlichen Nahrungsmittel billig einkaufst.“

Bevor ich loslege möchte ich eines zur Klarstellung sagen: Superfoods haben ihre Berechtigung und können eine bereits gesunde und ausgewogene Ernährung sinnvoll ergänzen. Sie können in Zeiten, in denen der Körper hohen Anforderungen, wie zum Beispiel intensivem Training oder Krankheit ausgesetzt ist, helfen schneller zu regenerieren und wieder leistungsbereit zu sein.

Wurde ich früher noch häufiger nach grundlegenden Ernährungsthemen gefragt, stelle ich fest, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema Nahrungsergänzungsmittel im Allgemeinen und Superfoods im Besonderen befassen.

Wenn man bei Google den Begriff Superfood eingibt, erhält man ungefähr 137.000.000 Treffer und auch bei Amazon ist die Auswahl riesig. Unter der Kategorie ‚Superfoods in Drogerie und Körperpflege‘ hat man die Möglichkeit Produkte auf 400 Seiten auszuwählen. Wir haben hier offensichtlich einen richtigen Boom, einen Milliardenmarkt, in dem sich viele eine goldene Nase verdienen.

Aber sind die ganzen Pülverchen, Kapseln, Tabletten und Mischungen ihr teures Geld wert? Wenn man sich eine ordentliche Grundausstattung zulegt, ist man schnell einen höheren dreistelligen Betrag los.

Was wir dabei aber nicht übersehen dürfen, ist, dass dies Nahrungsergänzungsmittel, oder wie man im Englischen sagt ‚Supplements‘ sind, also Stoffe, die unsere normale Alltagsernährung sinnvoll ergänzen sollen. 

Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Die meisten von uns ernähren sich im Alltag eher bescheiden. Sie halten sich nicht an die Grundprinzipien einer gesunden Ernährung. Anstatt sich um die 95%, die für Wohlbefinden und Gesundheit verantwortlich sind zu kümmern, wird in die restlichen 5% investiert. Man baut ein Haus ohne stabiles Fundament, bemüht sich aber trotzdem eine schöne Fassade zur Schau zu stellen.

Wenn mich Leute, so wie oben beschrieben, nach meiner Meinung zu Superfoods fragen, und ich dann etwas sarkastisch antworte,  sind sie erst einmal etwas eingeschnappt. Aber so ist der Weg frei, um sich über die viel wichtigeren grundlegenden Themen zu unterhalten.

Nachdem diese Grundlagen gelegt sind, verrate ich ihnen meine drei geheimen Superfoods.

Platz 1: Leber

Leber hat die mit Abstand höchste Nährstoffdichte unter Lebensmitteln. Wobei hier die Hühnerleber die Kalbsleber noch etwas übertrifft. Leber liefert Kalium, Natrium, die Vitamine A,C, D,E,K, alle B-Vitamine, Eisen, Magnesium und Kalzium, Jodid, Kupfer, Zink, Folsäure um hier nur einige zu nennen. Vor allem der Gehalt an den sonst seltenen Vitaminen A,K und B12 ist extrem hoch.

Leber und andere Innereien sind aufgrund der geringen Nachfrage relativ günstig. Das Preisverhältnis zwischen Nährwert pro Gramm zu Preis pro Gramm ist unschlagbar.

Leber hat einen eigenen intensiven Geschmack und wird deshalb von vielen Leuten gemieden. Zu beachten ist zudem, dass durch das Anbraten von Fleisch ein Teil der Nährstoffe verloren geht.

Ich habe daher folgenden Geheimtipp: Schneide die frische Leber in möglichst kleine Stückchen und frier diese ein. Gib dann die gefrorenen Leberstückchen mit in deinen Smoothiemaker oder die Küchenmaschine. Mach dir dann einen Smoothie aus frischem Gemüse, Gemüsesaft und der Leber. Schmecke nach Belieben mit Gewürzen ab. Ich und andere „Versuchskaninchen“ finden, dass der Geschmack zwar nicht mit einem Erdbeersahne-Smoothie konkurrieren kann, aber trotzdem ganz ok und trinkbar ist.

Platz 2: Eier

Wie Oli Kahn in seinem legendären Interview richtig feststellte: Eier, wir brauchen Eier!

Platz 2 in meiner geheimen Liste der Superfoods geht an Eier. Eier hatten und haben leider immer noch einen schlechten Ruf wegen des Cholesterins. Ich kann mich noch an Empfehlungen wie ‚höchstens ein Ei pro Woche‘ erinnern. Gott sei Dank wurde der Ruf der Eier mittlerweile revidiert und ihre zahllosen gesundheitlichen Vorteile erforscht.

Eier sind wahre Wundernahrungsmittel. Sie bestehen zur Hälfte aus Eiweiß und zur Hälfte aus Fett. Mit unserer Lebensweise tendieren wir dazu uns zu wenig zu bewegen und gleichzeitig zu viele verarbeitete Kohlehydrate zu konsumieren. Eier leisten daher einen wichtigen Beitrag dieses Verhältnis zu verbessern.

Im Eigelb, das aus Fett besteht, versteckt sich aber noch ein anderer Superstoff, nämlich Cholin. Cholin ist verantwortlich für den Erhalt von Zellmembranen und die Übertragung von Nervensignalen im Gehirn. Ohne Cholin läuft bei uns im Gehirn und Körper nichts optimal. Bei einem Mangel kann man sich schlecht konzentrieren und wird vergesslich. Aber auch bei der Reizübertragung auf die Muskeln spielt Cholin eine zentrale Rolle. Die Motorik, Atmung, Blutdruck und Herzschlag leiden bei einem Mangel. Zudem enthalten Eier Selen und Jod in beträchtlicher Menge. Viele Menschen, die sich, wie von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) vorgegeben ernähren, leiden an einem Mangel an diesen wichtigen Nährstoffen. Ich weiß leider nicht mehr wo ich es vor Jahren mal gelesen habe, dass es einen alten Amerikaner gibt, dessen Ernährung täglich fast ausschließlich aus 20 Eiern besteht. Der Typ soll kerngesund sein.

Bei Eiern ist besonders darauf zu achten, dass sie von freilaufenden Hühnern stammen. Genauso wie bei Fleisch und Fisch verschiebt sich das Fettprofil von in Massen gehaltenen Tieren massiv vom guten Omega-3-Fett zum schädlichen Omega-6-Fett.

Platz 3: Frische Brühe aus Rind oder Huhn

Hier meine ich selbst, aus Knochen und Fleisch, zubereitete Brühe.  In Fertigsuppen und Brühwürfeln sind gefährliche und gesundheitsschädliche Transfettsäuren enthalten, weswegen ich mir meine Brühe grundsätzlich selbst herstelle. Die gesundheitlichen Vorteile von Knochenbrühe sind ähnlich wie bei den Innereien enorm.

Hervorzuheben ist zum einen, dass durch den Konsum von frischer Brühe eine bessere Geschmeidigkeit der Gelenke erreicht wird, denn durch das Kochen der Knochen wird Gelatine, bzw. Kollagen herausgelöst. Diese dient als Gelenkschmiere.

Zum anderen ist Brühe gut für die Darmgesundheit, sie ist reich an Mineralien und verbessert die Funktion des Immunsystems. Nicht umsonst gilt Hühnerbrühe als bewährtes Hausmittel bei Erkältungen.

Schau einfach im Internet nach Rezepten für selbstgemachte Brühen. Ich koche einmal in der Woche einen großen Topf voll.

 

Fazit:

Bevor wir uns Gedanken über Nahrungsergänzungsmittel und Superfoods machen, sollten wir erst einmal darauf achten, dass wir unsere Ernährung aus frischen, regionalen, saisonalen, unverarbeiteten, unbelasteten und aus artgerechter Haltung stammenden Lebensmitteln decken.

Wenn wir diese Grundlagen befolgen, werden wir mit Gewissheit schon mit einem leistungsfähigen und gesunden Körper belohnt werden.

Alle drei von mir vorgestellten Superfoods haben gemeinsam, dass sie, gemessen an dem Nährwert und den gesundheitlichen Vorteilen die sie bieten relativ preiswert sind.

Erst wer sich ausreichend um diese Grundlagen gekümmert hat, sollte sich Gedanken machen, ob er zum Beispiel in Phasen intensiven Trainings oder jahreszeitenabhängig (im Winter gibt es weniger frisches Obst und Gemüse) mit Superfood oder anderen Nahrungsergänzungsmittel seine Nahrung sinnvoll ergänzen kann.

 

 

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