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Krafttraining ist essentiell für die Gesundheit
2/3 der erwachsenen Amerikaner machen kein Krafttraining
Vor kurzem (8.Oktober 2018) wurde im American Journal of Preventive Medicine eine Studie mit dem Namen Muscle-Strengthening Exercise Among 397.423 US Adults veröffentlicht.
In dieser Studie wurden knapp 400.000 erwachsene Amerikaner telefonisch befragt wie oft sie in der vergangenen Woche Krafttraining absolviert hatten.
30% der Befragten machten 2-mal oder öfter pro Woche Krafttraining. 58% berichteten, dass sie gar kein Krafttraining machen. Dagegen berichteten nur 25%, dass sie gar kein aerobes Ausdauertraining absolvieren.
Beim Vergleich der Befragten, die kein Krafttraining machten, mit denjenigen die Krafttraining absolvierten stellte sich folgendes heraus:
Nichttrainerer
- Waren im Schnitt älter
- Hatten ein geringeres Einkommen
- Hatten eine geringere Bildung
- Stuften sich selbst als weniger gesund ein
- Waren öfter weiblich
- Waren öfter übergewichtig oder fettleibig
In der Studie wurde außerdem herausgefunden, dass die Gruppe, die Krafttraining machte weniger Gesundheitsprobleme wie Diabetes 2, Krebs und Herz- Kreislaufprobleme hatte.
Fitness ist nicht nur aerobe Ausdauer
Die Studie stammt zwar aus den USA, ich befürchte aber, dass bei uns in Deutschland das Ergebnis ganz ähnlich ausfallen würde.
Das, was für mich am interessantesten war, wurde in der Studie nur nebenbei erwähnt. Nämlich, dass nur ¼ der Befragten kein aerobes Ausdauertraining machten. Das heißt 3 von 4 Amerikanern machen Ausdauertraining, aber nur 1 von 3 macht Krafttraining.
Die meisten Menschen verbinden Fitness mit der aeroben Ausdauerfähigkeit. Leute, die sich fit und gesund halten wollen gehen Joggen, Walken, Radfahren oder Schwimmen. Das war es dann aber auch schon.
Kraft- oder Muskeltraining wird hingegen oft vernachlässigt oder ganz gemieden.
Woran liegt das? Verglichen mit der Einfachheit von Aktivitäten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren erfordert Krafttraining etwas Verständnis für die Grundprinzipien, wie zum Beispiel Progression und Periodisierung. Viele Übungen müssen koordinativ und motorisch erst neu erlernt werden. Außerdem erfordert Krafttraining die Anschaffung von Geräten wie Hanteln u.a. oder die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio.
Zudem assoziieren viele Krafttraining nur mit Bodybuilding, Muskelbergen, Testosteron, Anabolika, Verletzungsrisiken und einer übertriebenen Fokussierung auf den eigenen Körper.
Dabei ist Krafttraining mit zunehmendem Alter immer wichtiger!
Während die aerobe Ausdauer sehr gut bis ins höhere Alter erhalten werden kann, setzt ab Mitte 30 bei vielen ein schleichender Abbau an Muskelmasse und Knochendichte ein. Mit zunehmendem Alter produziert unser Körper immer weniger aufbauende Hormone, wie Testosteron und Wachstumshormon (HGH).
Diesen Prozess kann Krafttraining stoppen. Es hat zudem noch viele andere gesundheitliche Vorteile:
- Besserer Glukosestoffwechsel (Glukose wird effektiver im Muskel gespeichert)
- Besserer Fettstoffwechsel (Körperfett wird mobilisiert und verbrannt)
- Besserer Blutdruck
- Höhere Knochendichte (Schutz vor Osteoporose)
- Besseres Gleichgewicht
- Mehr Selbstvertrauen und weniger Depression und Ängstlichkeit
Viele alte Menschen haben Gleichgewichtsprobleme und stürzen daher leichter. Oberschenkelhalsbrüche sind oft die Folge.
Fazit:
Krafttraining ist essentiell für ein langes und gesundes Leben. Diese Botschaft muss den Menschen vielmehr verdeutlicht werden.
Wichtig ist, dass bereits unsere Kinder an altersgerechtes Krafttraining herangeführt werden. Was Hänschen lernt, verlernt er auch als Hans nicht mehr. Hier sind wir als Eltern und Trainer gefragt, aber auch die Schule und die Sportvereine müssen ihre Art zu lehren und zu trainieren überdenken.
Die Politik, unsere Ärzte und Mediziner haben die Pflicht die Menschen auf die Wichtigkeit des Themas hinzuweisen. Viele altersbedingte Krankheiten könnten auf diese Weise vermieden oder hinausgeschoben werden.
Ich will diesen Artikel mit einem meiner Lieblingszitate beenden:
Stärke ist nie eine Schwäche!
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